Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe Freunde der Gartenkunst und der Kulturgeschichte,

 

 

aus der ursprünglichen Absicht, den Schlosspark Wächtersbach in seinem gartenbaulichen Bestand zu dokumentieren und für die anstehende Sanierung wichtige Hinweise zu geben, hat sich mittlerweile eine umfangreiche Schriftenreihe entwickelt. Hier finden Sie zunächst diejenigen Schriften, die hier elektronisch heruntergeladen werden können:

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Karte zur Bildschirmansicht (PDF; 1,3 MB; 1 DIN-A1-Seite; 59,4 x 84,1 cm)
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Karte zum Selbstausdruck auf A4-Seiten (PDF; 1,6 MB; 8 DIN-A4-Seiten)
Schlosspark-Waechtersbach-A4-Selbstausdr
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Wächtersbach – Ein Wasserkunstwerk (PDF; 230 KB; 14 DIN-A4-Seiten)
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Die Gartensaalgemälde – Ein Hochzeitsgeschenk (PDF; 5,7 MB; 28 DIN-A4-Seiten)
Martin Niemöller und die Ysenburger - Prinz Heinrich XXXIII. Reuß als Maler - Die Trauung von Otto-Friedrich zu Ysenburg-Büdingen und Felizitas, geb. Reuß - Die Perspektiven des Malers - Eine romantische Herbstreise durch das Ysenburger Land
Gartensaalgemaelde-Waechtersbach.pdf
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Videos:

  • Der Main-Kinzig-Kreis hat uns im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe GartenKunstGenuss eine Kurzvorstellung des Parks ermöglicht. Das Video ist hier abrufbar: https://www.youtube.com/watch?v=06ZRfN7u3f0&feature=youtu.be
  • Viele inhaltliche Aussagen des Videos sind zwischenzeitlich durch die Schriftenreihe präzisiert. Insbesondere die Annahme über den ehemaligen Inselcharakter der Halbinsel ist widerlegt. Der Wert des Videos liegt aber zwischenzeitlich in der Ansicht des Parks vor Sanierung. Aufnahmedatum ist der 7. März 2020, die Veröffentlichung erfolgte am 14. Mai 2020.
  • Am 8. Juni 2021 wurde dieses Fachgespräch mit Herrn Dr. Markus Harzenetter online gestellt: 

https://www.youtube.com/watch?v=njj3OyTa-Fc

 

Der Präsident des Hessischen Denkmalamts erläutert dort die fachlichen Hintergründe der Gartendenkmalpflege und erwähnt den Schlosspark Wächtersbach als bedeutendes Kulturdenkmal.

 

Die Schriftenreihe umfasst insgesamt folgende Titel:

 

·        Wächtersbach: Der ganze Schlosspark – ein kulturelles Kleinod im mittleren Kinzigtal, 1. Aufl. November 2019: Faltplan mit Erläuterungen insbesondere des gartenbaulichen Bestands und grafischer Gesamtdarstellung des Parks. (Hrsg.: Altstadtförderverein Wächtersbach e.V.)

 

·      Der Schlosspark Wächtersbach: Eine gartenbauliche und kulturhistorische Einordnung,

Grundlagen der Entwicklung des Englischen Landschaftsparks in Deutschland, mit:

Wächtersbach: Ein Wasserkunstwerk (Studienband, Hrsg.: Altstadtförderverein Wächtersbach e.V., 2021)

 

·        Die Gartensaalgemälde in Wächtersbach - Ein Hochzeitsgeschenk (Hrsg.: Altstadtförderverein Wächtersbach e.V., 2022)

Martin Niemöller und die Ysenburger

Prinz Heinrich XXXIII. Reuß als Maler

Die Trauung von Otto-Friedrich zu Ysenburg-Büdingen und Felizitas, geb. Reuß

Die Perspektiven des Malers

Eine romantische Herbstreise durch das Ysenburger Land

 

·        Eine politische und theologische Einordnung der Lettner in Gelnhausen und Mainz – Der doppelte Lettner (2023)

 

·        Die Wiesentäler in Gelnhausen, Bad Orb, Wächtersbach und Bad Soden-Salmünster (Stadt+Grün Heft 1/2024 S. 29-32)

 

·        Ein Parkführer für den Schlosspark Ramholz – die dramatische Kunst des Bäumepflanzens (2024)

Mit einem Anhang:

·        Fontänen und Schlangenwege als gartenbauliche Schmuckelemente

·        Johannes Bodenbender in Frauendorf und in Wächtersbach

·       Der Schlosspark Wächtersbach enthüllt seine letzten Geheimnisse: Die Ausrichtung von Landschaftsdenkmälern nach Sonnenständen, Die Otto-Friedrich-Quelle: Ein unfreiwilliges Denkmal für Dieter Thomas Heck, Zwei mittlerweile historische Fotos und weitere Erkenntnisse in Kürze

 

Eine kurze Inhaltsangabe:

 

Dem eingangs genannten Ziel wird der Faltplan gerecht. Anhand dieses Parkplans kann man sich im Park sehr einfach orientieren und die einzelnen Orte gezielt ansteuern.

 

Im Studienband wird nachgezeichnet, wie sich der Englische Landschaftspark in Deutschland entwickelte, welche Instrumente ihm zur Verfügung stehen und wie diese Instrumente in den einzelnen Landschaftsparks, insbesondere in den Ysenburger Schlossparks in Wächtersbach und Meerholz eingesetzt wurden. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Persönlichkeit und die Rolle des kurfürstlichen Obergärtners Johannes Bodenbender gelegt. Einzelne Grafiken präzisieren den Faltplan. Auf Parallelen zur Pücklerschen Gartenbaukunst wird aufmerksam gemacht. Die gartenbauliche Betrachtung wird im „Wasserkunstwerk“ um den wichtigen Aspekt des Wasserbaus ergänzt. Auch diese Arbeit kann man bei Spaziergängen als Handreichung nehmen.

 

Im Band zu den Gartensaalgemälden werden die Gemälde nicht nur kunstgeschichtlich betrachtet, sondern auch ausführlich in die Entstehungszeit 1938/1939 eingeordnet. Die Betrachtung der Frage, welche Rolle die einzelnen Angehörigen des Fürstenhauses im Dritten Reich gespielt haben, ergab sich zwangsläufig.

 

Auch der Gartensaalband kann aber als touristische Anleitung genommen werden. Die dargestellten Orte werden sämtlich aufgesucht und fotografisch dokumentiert: „Eine romantische Herbstreise durch das Ysenburger Land“.

 

Nicht vom Altstadtförderverein herausgegeben, aber gleichwohl Bestandteil der Schriftenreihe sind die nachfolgenden Arbeiten.

 

Die Arbeit zu den Lettnern der Marienkirche Gelnhausen und des Mainzer Doms taucht tief ein in eine Zeit, als Wächtersbach gerade zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde. Der Gelnhäuser Lettner kann zwar kunstgeschichtlich auf den Mainzer Lettner zurückgeführt werden, unterscheidet sich aber in seinen politischen und theologischen Aussagen. Dieser Kontrast wird vor dem Hintergrund der politischen Umbrüche der 1240er Jahre beleuchtet.

 

Im Aufsatz zu den Wiesentälern wird dieses bedeutende gartenbauliche Instrument an den genannten Beispielen vorgestellt: Empfindsame Blickachse am Kinzigufer Gelnhausen, Schlosspark Wächtersbach sowie die Kurparks Bad Orb und Bad Soden-Salmünster.

 

Der Parkführer für den Schlosspark Ramholz greift die gartenbaulichen Instrumente auf und zeigt ihre Umsetzung am Beispiel Ramholz. Hier wird insbesondere nach bestem Wissen die Frage beantwortet, in welcher Weise die Pücklersche Gartenbautradition in Ramholz fortlebt. Rund drei Dutzend Fotos dokumentieren den Park in seinem Bestand und erleichtern die Orientierung im Park.

 

Im Anhang werden mit der Fontäne und dem Schlangenweg zwei weitere Instrumente vorgestellt und auf ihre Bedeutung in Meerholz, Wächtersbach und Ramholz eingegangen.

 

Letzte Unklarheiten zu Johannes Bodenbender und seinem Wirken werden geklärt.

 

Schließlich werden noch einmal eine Vielzahl von Details zum Schlosspark Wächtersbach zusammengetragen.

Der Schwerpunkt liegt auf der Erläuterung des Tierfriedhofs, also Hunde- und Pferdegrab, sowie auf der Otto-Friedrich-Quelle.

 

Diese wird zum Anlass genommen, die Frage noch einmal aufzugreifen, welche Rolle die einzelnen Angehörigen des Fürstenhauses im Dritten Reich gespielt haben. Während bei den Gartensaalgemälden der Schwerpunkt auf Otto Friedrich zu Ysenburg, Carl zu Ysenburg, seiner Gattin Marie geb. zur Lippe und ihren Kontakten zu Martin Niemöller liegt, wird im Anhang zum Parkführer noch einmal Otto Friedrich zu Ysenburg seiner Mutter, der Erbprinzessin Margarethe (genannt Margita) Gräfin von Dönhoff, gegenübergestellt.

 

Anscheinend liegt damit zu diesem Thema nun die erste erschöpfende Übersicht vor. Heimatgeschichtler näherten sich diesem Thema bisher immer nur in Ausschnitten, die ältere Generation verständlicherweise befangen. Diese Herangehensweise kontrastiert mit einer einseitigen aktivistisch-agitatorischen Herangehensweise, verbunden mit dem Namen Christine Wittrock. Ihre Arbeiten sind wichtige Quellen, dürfen aber nicht isoliert betrachtet werden.

 

Die Gartendenkmalpflege aber ist damit keineswegs beendet. Sie steht vielmehr erneut am Scheideweg. Entscheidend ist für ihren weiteren Weg dürfte sein, dass sich in den Kommunen und Landkreisen ein stärkeres Bewusstsein für ihre Notwendigkeiten entwickelt und die Denkmalbehörden in ihrem Streben nicht allein gelassen werden.

 

Dirk Säufferer, im Sommer 2024

dirk.saeufferer@gmx.de